Die Geheimnisse der Osterinsel
Kleine Insel, große Fragen: Die Osterinsel ist umrankt von Mythen und Mysterien. In völliger Abgeschiedenheit spielte sich hier der Aufstieg und Niedergang einer Hochkultur ab, deren Zeugnisse Laien wie Archäologen in Staunen versetzen
Wie wurde die Osterinsel besiedelt?
Obwohl die Osterinsel offiziell zu Chile gehört, liegt sie inmitten der Weiten des Pazifischen Ozeans – und das mutterseelenallein. Das nächste bewohnte Stück Land ist über 200 Kilometer entfernt. Die erste Frage, die Wissenschaftler beschäftigt, ist demnach: Wie konnten Menschen überhaupt das abgeschiedene Eiland erreichen. Man ist sich zumindest grob einig, wann die Besiedlung stattgefunden haben muss – nämlich vor rund 1500 Jahren.
Die meisten Forscher gehen davon aus, dass die Ureinwohner Rapa Nui, wie sie die Insel selbst nennen, per Boot aus Polynesien erreichten. Eine Legende der Insulaner erzählt von dem König Hotu Matua, der nach einem Streit mit seinem Anhang Kanus besteigt und aufs Meer hinaus segelt – bis er schließlich nach langer Reise zur Osterinsel gelangt. Es gibt jedoch auch Theorien, nach denen die ersten Insulaner aus dem heutigen Peru stammten. Als Beweisstück für diese These wird die Zeremonienstätte Ahu Vinapu herangezogen, deren präzise Bauweise an frühe Bauwerke aus der Region erinnern.