Huaorani - Indianer am Oberlauf des Amazonas


Huaorani - einst die gefährlichsten Indianer am Oberlauf des Amazonas

1958 hatten die in Ecuador lebenden Huaorani-Indianer das erste Mal Kontakt zur Außenwelt – mit verheerenden Folgen für die Eindringlinge. Heute sind Sie ein friedliches Volk und freuen sich über Besucher.

Die Huaorani waren einst die gefährlichsten Indianer am Oberlaufs des Amazonas. Sie wiesen eine der höchsten internen Tötungsraten auf, die jemals in einer menschlichen Gesellschaft beobachtet wurde. Von ihren Feinden wurden sie "Auca" genannt, was in der Sprache der Quechua so viel wie "wild" oder "unkultiviert" bedeutet. Auch Ethnologen übernahmen zunächst diese Bezeichnung, die heute aber längst verpönt ist.
1958 wollten fünf Missionare Kontakt mit den Huaorani aufnehmen – und wurden von diesen auf grausame Weise getötet. Die Weltpresse stürzte sich damals auf das Geschehen, sodass die Huaorani traurige Berühmtheit erlangten.
Zwei Frauen der getöteten Missionare waren trotzdem mutig genug, um sich den Huaorani noch einmal zu nähern und schafften es tatsächlich, eine freundschaftliche Beziehung zu ihnen aufzubauen. Sie lebten einige Zeit bei den Indianern und unterrichteten zum Beispiel ihre Kinder .
Als die Erdölförderung Jahre später immer weiter voranschritt und sich dem Gebiet der Huaorani näherte, sahen diese zunächst keine andere Möglichkeit, als die Eindringlinge anzugreifen. Bald erkannten sie aber, wie vergeblich dieser Kampf war. Einige gaben auf, die anderen verschwanden in den Urwald.

Mangelernährung aufgrund der Sesshaftigkeit

Noch heute wohnen die Huaorani in Pfahlbauten, die mit Palmwedeln oder Blechdach bedeckt sind. Oder aber sie wohnen in drei mal sechs bzw. vier mal acht Meter großen Bauten, die zwei gegenüber liegende Eingänge haben und fensterlos sind. Chonta-Stämme, die mit Lianen zusammengebunden sind, bilden die Konstruktion des Hauses. Das Dach dieser Hütten reicht bis zum Erdboden und ist mit Palmwedeln bedeckt.

Heute sind sie also sesshaft und haben deshalb oft mit Mangelernährung zu kämpfen, da es in ihren Gebieten nur noch wenig Wild gibt. Teilweise können sie den Eisenmangel ausgleichen, indem sie große Ameisen und andere Insekten essen. Ansonsten stehen Kochbananen, Süßkartoffeln, ungiftige Maniok (Wurzelknollen) und Fische auf dem Speiseplan.

Sie kennen keine Vorratswirtschaft, sodass sie täglich damit beschäftigt sind, Nahrungsmittel aufzutreiben. Aufgrund des Vitaminmangels leiden sie jedoch oft unter Paradontose und Karies. Positiv: Seit die Huaorani Kontakt mit der Zivilisation haben, ist die Kindersterblichkeit deutlich zurückgegangen. Bewaffnet sind die Huaorani mit bis zu zweieinhalb Meter langen Blasrohren und Speeren, die mit Farben oder Federn geschmückt sind und so von den Huaorani unterschieden werden können.

Heute sind die Huaorani friedlich und sie freuen sich über Besucher. Sie leben in einem Gebiet von mehr als 10.000 Quadratkilometern. Die Zahl der Stammesangehörigen beträgt ungefähr 600 Personen.

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